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smartOPTIMO und Versorger-Allianz 450 unterzeichnen Absichtserklärung

Das Stadtwerke-Netzwerk smartOPTIMO hat gemeinsam mit der Versorger-Allianz 450 eine Absichtserklärung unterzeichnet, die die Zusammenarbeit im Bereich der neuen 450-MHz-Funktechnologie verstärkt. Die Unternehmen rücken damit in diesem Zukunftsfeld der Energiewende enger zusammen.

v.l.: Reiner Timmreck, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG und Fritz Wengeler, Geschäftsführer smartOPTIMO GmbH & Co. KG

smartOPTIMO, als Stadtwerke-Partner für das intelligente Messwesen, hat durch die Unterzeichnung der Absichtserklärung sein Interesse bekräftigt, 450-MHz-Funkdienste von der Versorger-Allianz 450 zu beziehen. Diese Vereinbarung ermöglicht smartOPTIMO, als Bezugsberechtigte für 450-MHz-Funkdienste unter dem Rahmenvertrag der Versorger-Allianz 450 mit der 450connect GmbH registriert zu werden. Die 450connect GmbH ist der Netzbetreiber der neuen 450-MHz-Funktechnologie. Die Unterzeichnung fand bereits Ende 2023 statt.

„Wir freuen uns, mit smartOPTIMO einen weiteren Partner für unsere Allianz zur sicheren Vernetzung kritischer Infrastruktur gewinnen zu können und somit unserem Ziel, ein krisensicheres Funknetz im Rahmen der Digitalisierung der Energie- und Wasserwirtschaft wieder einen Schritt näher zu kommen.“, so Reiner Timmreck, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG.

 

smartOPTIMO plant ein Produkt für 450-MHz-Telekommunikation

Mit dieser Vereinbarung sichert sich smartOPTIMO die Möglichkeit, von den vorteilhaften Konditionen der Versorger-Allianz 450 als Einkaufs- und Servicegemeinschaft für 450-MHz-Funkdienste zu profitieren. smartOPTIMO plant, diese Konditionen im Rahmen einer Telekommunikations-Dienstleistung für das intelligente Messwesen an seine Kunden weiterzugeben. 

„Wir bündeln die Bedarfe der Stadtwerke in unserem Netzwerk, um Skaleneffekte zu generieren und stehen ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite.“, so Fritz Wengeler, Geschäftsführer von smartOPTIMO.

 

Hohes Potenzial der 450-MHz-Technologie für das intelligente Messwesen

In Deutschland soll in den kommenden Jahren ein exklusives Funknetz für die kritische Infrastruktur auf Basis 450-MHz-Technologie aufgebaut werden. Dies bietet zahlreiche Anwendungsfälle für das intelligente Messwesen, insbesondere bei der Nutzung als Telekommunikations-Komponenten in Smart Meter Gateways. Die 450-MHz-LTE-Technologie bietet den Vorteil einer besseren Gebäudedurchdringung gegenüber herkömmlichen LTE-Funkdiensten. Das exklusive Netz ermöglicht zudem „schwarzfallfeste“ Anwendungen, also die Bereitstellung von Funkdiensten für bis zu 72 Stunden auch im Falle eines Stromausfalls.

 

Ansprechpartner bei smartOPTIMO 

Julia Schmiemann, E-Mail: julia.schmiemann@smartoptimo.de

Henrik Jostmeier, E-Mail: henrik.jostmeier@smartoptimo.de

 

Ansprechpartner der Versorger-Allianz 450

Matthias Lenz, E-Mail: m.lenz@versorger-allianz-450.de

 

smartOPTIMO GmbH & Co. KG

smartOPTIMO ist seit 2009 als Dienstleistungsunternehmen für Lösungen und Geschäftsmodelle im Zähl- und Messwesen aktiv. An den Standorten in Osnabrück und Münster beschäftigt smartOPTIMO über 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Leistungsspektrum zählen Strategie- und Umsetzungsberatung, individuelle Dienstleistungen, operatives Zählergeschäft und Smart Meter Gateway Administration für die Realisierung der Energiewende. Die Philosophie von smartOPTIMO folgt dem Ansatz, alle technischen, vertrieblichen und wirtschaftlichen Herausforderungen rund um das zukünftige Messwesen Schritt für Schritt gemeinsam und mit Weitblick anzugehen. Alle Partner begegnen sich auf Augenhöhe und haben innerhalb des Netzwerks die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und mitzugestalten.

 

Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG

Die Versorger-Allianz ist ein Zusammenschluss von 61 Unternehmen der Energieversorgung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Sie verfolgt das Ziel, den Betreibern kritischer Infrastrukturen, deren Gesellschaftern, Beteiligungen und Dienstleistern Produkte zur Nutzung der 450 MHz-Technologie flächendeckend, diskriminierungsfrei und zu attraktiven Konditionen zur Verfügung zu stellen. Weitere Betreiber kritischer Infrastrukturen können über den verbundenen Verein „Versorger-Allianz 450 e.V.“ von den Vorteilen der Versorger-Allianz 450 profitieren.

Impulse, Strategien und Techniken, um bei der Energiewende noch eine Schippe draufzulegen

Dass Deutschland bei der Energiewende aufs Gaspedal treten muss, war allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Forum Netz & Vertrieb der smartOPTIMO am Ende des Konferenztages nachdrücklich klar. Dr. Udo Engelhardt, Klimafolgenforscher und Chief Scientist bei The Climate Task Force, hatte in zwei Vor-trägen und bei der finalen Diskussionsrunde die dramatischen Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs erläutert. Der hochinformative Vortragstag vermittelte aber auch, dass Stadtwerke und Netzbetreiber sich engagiert und tatkräftig auf die Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeversorgung vorbereiten. Als Infrastrukturbereitsteller spielen kommunale Versorger bei dieser Mammutaufgabe eine zentrale Rolle. „Und jetzt? Machen!“, lautete das Motto der Diskussionsrunde. Besser hätte man nicht auf den Punkt bringen können, was jetzt allenthalben angesagt ist. smartOPTIMO-Geschäftsführer Dr. Fritz Wengeler: „Für Stadtwerke beginnt eine neue Ära. Die komplexen Herausforderungen beim Umbau der Infrastruktur können wir nur gemeinsam bewältigen.“

„Willkommen im Jahrzehnt der Entscheidung!“ Dr. Udo Engelhardt ließ keinen Zweifel daran, was für die Menschen auf dem Planeten Erde aktuell auf dem Spiel steht. Die heute sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels (Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen) und wissenschaftliche Indikatoren (globaler Temperaturanstieg, veränderte Luft- und Meeresströmungen) verdichten sich zu einem beunruhigenden Bild. „Die Zeit läuft uns davon. Wir müssen die Scheuklappen ablegen und ins Handeln kommen“, lauteten Engelhardts zentrale Botschaften.

Was auf die Stromnetze zukommt – Digitalisierung der Netze

Wie groß die Aufgabe für die Akteure der Energiewirtschaft ist, machte Dr. Nils Neusel-Lange, Geschäftsführer der Bielefelder Netz, klar. Die forcierte Dezentralisierung der Stromerzeugung und die Fahrt aufnehmende Sektorenkopplung setzten das Stromnetz unter Stress. Bis 2045, wenn Bielefeld klimaneutral sein will, gilt es dort PV-Anlagen mit 390 MW Anschlussleistung, rund 100.000 Elektromobile und ca. 25.000 Wärmepumpen ins örtliche Netz zu integrieren. Das Stromnetz der Zukunft sei keine Kupferplatte mehr, sondern digital, steuerbar und intelligent, so Neusel-Lange. Der Netzaus- und -umbau erfordere viele Ressourcen und einen breit angelegten Lösungsansatz.

Wärmewende in Münster – individuelle Planung je Kommune notwendig

Alexandra Rösing, Geschäftsführerin der Stadtnetze Münster, beleuchtete die Wär-meseite der Energiewende. Dabei spielt Fernwärme eine wesentliche Rolle. Verdich-tung, Aus- und Neubau des Wärmenetzes orientieren sich an Wärmesenken und erneuerbarem Wärmeangebot. Die andere große Säule bilden Wärmepumpen, die wie-derum auf die Belastung der Stromnetze einzahlen. Die Wärmewende erfordert somit eine integrierte Netzplanung. Wasserstoff wäre in Münster auch verfügbar. Gleich zwei Leitungen des zukünftigen Wasserstoffkernnetzes tangieren das Stadtgebiet. All dies wiederum steht im Kontext der kommunalen Wärmeplanung durch die Kommune. Was die Sache nicht einfacher macht: „Es gibt keine Blaupause für die Wärmewende“, so Alexandra Rösing.

Die Daten im Griff – Massendaten geschickt händeln

Klar ist: Hier wie da ist Digitalisierung der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen. Transparenz über Energieströme und Lasten durch Messdaten aus intelligenten Messsystemen und funkbasiert ausgelesenen Wärmezählern ermöglichen eine intelligente Steuerung. Für das Datenmanagement werden Lösungen benötigt wie die Netzbetriebsplattform IoTHub4Utilities von Robotron, seit kurzem neuer Software-Partner für Smart-Meter-Gateway-Administrations und aEMT-Prozesse von smartOPTIMO. Dr. Christian Hofmann, Director of Metering Solutions bei der Robot-ron Datenbank Software, stellte diese im Rahmen seiner Ausführungen über Infrastrukturlösungen für digitale Netze vor.

Hemmschuh Regulatorik – Innovativ nach vorne schauen

„Welche Bausteine benötigen MSB und VNB für das Gelingen der Energiewende in der Niederspannung?“, fragten Alexander Sommer, Bereichsleiter Innovation & Digi-tale Netze bei der items, und Markus Strenge, Leiter der Service-Einheit IT bei smartOPTIMO, in ihrem interaktivem Vortrag. Zentrale Aussagen u. a.: Für ein vollautomatisiertes Verteilnetz wird ein zentrales Steuerungssystem auf Basis eines Data Lake bzw. Digital Twin benötigt. IT und IoT verschmelzen. Bremsklotz bei der Transformation: Die Regulatorik bestimmt in erster Linie das Handeln der Netzbetreiber – wie auch die Live-Umfrage bestätigte.

Neue KNA ist auf dem Weg – Marktteilnehmer werden gehört

Geertje Stolzenburg, Fachgebietsleiterin Energiewirtschaftsrecht beim BDEW, hat klargestellt, dass wir mit dem MsbG endlich die lang geforderten rechtlichen Rahmenbedingungen haben und damit die Investitionssicherheit für den Rollout der intelligenten Messsysteme. Die Digitalisierung der Energiewende kann somit voranschreiten. Im Ausblick zeigte sie auf, was noch fehlte, u. a. die Detaillierung des §14a EnWG und die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) nach § 48 MsbG. Bis Ende Juni 2024 sollen die Ergebnisse vorliegen.

Smart Metering in Österreich – Über den Tellerrand schauen

Wie gehen andere Länder den Rollout intelligenter Messsysteme an? Peter Deschkan, Hauptabteilungsleiter Metering Management und Zählerwesen bei Wiener Netze, beschrieb das Vorgehen seines Unternehmens exemplarisch für den österreichischen Energiemarkt. In der Alpenrepublik wird 2024 schon der Voll-Rollout erreicht sein. Mit einfachem Ansatz gestartet. Allerdings arbeitet man dort ohne Smart Meter Gate-ways. Die Intelligenz der Geräte liegt im Backend. Das Thema Schalten und Steuern wird für die Zukunft noch weiterentwickelt.

Weitere Vorträge: Dirk Gollnick, Head of Account Management DACH bei Amazon Web Services, berichtete über das Thema Kundenzentrierung bei Amazon und was die Energiewirtschaft davon lernen kann. Ulrich Meyer, Geschäftsführer der enytime green, sprach über dynamische Tarife und die Frage, ob dies ein Geschäftsmodell für Stadtwerke sei? 

„Wir müssen ins Tun kommen!“

Ulrich Meyer war es auch, der bei der abschließenden Podiumsdiskussion („Good News Panel“) noch einmal einen flammenden Appell formulierte: „Wir kennen die Lösung und wissen, was zu tun ist. Worauf warten wir noch? Wir müssen ins Tun kommen! Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann müssen wir Veränderungen schneller und konsequenter hinbekommen.“

Bangemachen gilt nicht

Fazit: Das Forum Netz & Vertrieb war einmal mehr eine inspirierende Veranstaltung, die genau das Themenspektrum abdeckte, das die Gesellschaft und die Branche heute bewegt. Aus Expertenmund live geschildert zu bekommen, wie schnell der Klimawandel voranschreitet und welche Folgen absehbar sind, machte nachdenklich und besorgt – und war für Teilnehmende vielleicht ein Impuls bei der Energiewende im Unternehmen und persönlich noch eine Schippe draufzulegen. Was in Münster auch klar wurde, ist die Dimension der Aufgabe für die Energiewirtschaft. Es wird immense Investitionen und Anstrengungen erfordern, um die Infrastruktur umzubauen und die Energieversorgung klimaneutral zu gestalten. Doch Bangemachen gilt nicht. Dr. Fritz Wengeler: „Wir wollen und werden die Dinge nach vorn treiben.“
 

"Für unsere Stadtwerke-Kunden könnte ein Blick auf die Personalressourcen herausfordernd werden"

Smartoptimo bereitet sich aktuell mit seinen Kunden auf den Massenrollout. Der Dienstleister hat zudem sein IT-System geändert und ist zu Robotron gewechselt. Warum erklärt Geschäftsführer Fritz Wengeler im Interview.

ZfK: Herr Wengeler, der Rollout ist jetzt offiziell erneut gestartet, was beschäftigt Ihre Kunden am meisten beim intelligenten Messwesen?
Fritz Wengeler: Wir freuen uns, dass wir nun mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energeiwende, GNDEW, die gesetzliche Grundlage und damit endlich eine rechtliche Grundlage für den Einsatz von intelligenter Messtechnik haben. Schließlich ist die gesamte Branche über einen langen Zeitraum in Vorleistung gegangen. Derzeit beschäftigt uns und unsere Kunden, die Nnalen prozessualen und technischen Voraussetzungen für den Rollout der intelligenten Messsysteme und deren Hochlauf voranzutreiben. Das Gesetz soll den Smart Meter Rollout beschleunigen. Unsere Stadtwerke-Kunden bereiten sich nun auf den Massenrollout in den Folgejahren vor.

ZfK: Wie weit ist Smartoptimo beim Rollout jetzt aktuell? Sie haben ja das IT-System geändert und sind zu Robotron gewechselt, warum?
Wengeler: Wir haben über einen langen Zeitraum die notwendigen technischen Voraussetzungen für den Rollout geschaffen und viele wichtige Erfahrungen gesammelt, von denen wir und damit unsere Stadtwerke-Partner heute proNtieren können. Aber mit Blick auf den Massenrollout und die weiteren Anforderungen rund um das Thema Schalten, Steuern und Submetering haben wir alle Systeme noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Mit dem Wechsel zu Robotron bekommen wir nun die IT-Systeme für die Gateway-Administration (GWA) und den aktiven externen Marktteilnehmer (aEMT) sowie die Software und Rechenzentrumsleistung aus einer Hand. Diese Systemlandschaft bildet die Grundvoraussetzung für das Steuern und Schalten und verringert die Komplexität. Der Wechsel hat uns alle in den letzten Monaten stark beschäftigt, ist aber aus heutiger Sicht der richtige Schritt zur noch richtigen Zeit vor dem Hochlauf des Ausbaus gewesen.

ZfK: Sind die Rollout-Fristen zu schaffen? Wo sehen Sie besondere Herausforderungen?
Wengeler: Der erste große Meilenstein sieht laut GNDEW vor, dass ab bis 31. Dezember 2025 nach §30 Abs. 1 und 2 insgesamt mindestens 20 Prozent aller auszustattenden Messstellen mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sein müssen. Wir sind zuversichtlich, diesen Meilenstein technologisch und prozessual zu erreichen, weisen aber darauf hin, dass parallel zum Hochlauf noch Prozesse
erprobt werden müssen. 

Für unsere Stadtwerke-Kunden könnte ein Blick auf die Personalressourcen herausfordernd werden. Sobald der Massenrollout startet, wird qualifiziertes und geschultes Personal für den Einbau der Smart Meter benötigt. Hier müssen entsprechende Ressourcen geschaffen werden, um den Rolloutfahrplan einzuhalten. Es gilt also, dezidiert den Rolloutplan im Stadtwerk zu planen und auf die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Ein Thema, dass wir in unseren Netzwerkveranstaltungen ausführlich besprechen werden.


ZfK: Wie bewerten sie das Thema Schalten und Steuern, was kommt hier auf die MSB/Netzbetreiber zu?
Wengeler: Der aktuelle Fokus liegt auf dem Start des Rollouts und dem Einschwingen für den Massenprozess. Die Systeme für Schalten und Steuern sind ausgewählt und werden gerade pilotiert, um sie im nächsten Jahr für unsere Partnerstadtwerke einzuführen. Genauso wie bei der Einführung der Systeme für die Smart Meter Gateway Administration müssen wir die Systemkette für das
aktive Schalten und Steuern erweitern. Wir werden dann unsere aEMT-Systeme mit den IT-Systemen der Stadtwerke mittels Schnittstellen verbinden. Hinzukommen unterschiedliche Anforderungen bzw. Interessen der verschiedenen Marktpartner für das Thema Schalten. Es ist ein komplexes Thema und noch nicht alles ist konkret geregelt. Wir besprechen diese Themen intensiv mit unseren Stadtwerken. 

Dieses wird auch ein Hauptthema auf unserem Forum Netz und Vertrieb am 16. November in Münster sein, wo wir einerseits mit Dennis Laupichler vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und Frau Stolzenburg vom Verband BDEW über Rahmenbedingungen sprechen und andererseits einen Schwerpunkt auf die Digitalisierung der Netze legen.


ZfK: Wie können auch kleinere Stadtwerke von Mehrwertdiensten profitieren?
Wengeler: Der Gesetzgeber hat diverse Mehrwertdienste – etwa im §34 Abs 2 – definiert. Gerade mit diesen Anwendungen wie Steuern und Schalten sowie Submetering werden Stadtwerke ein Teil der Energiewende. Diese Prozesse vor Ort im Vergleich zu reinen überregionalen Dienstleistern für Kunden zu beherrschen dürfte die Marktposition der Stadtwerke festigen. Das gilt für kleinere und größere Stadtwerke gleichermaßen.


ZfK: Welche Änderungen stehen noch an?
Wengeler: Wir warten alle auf die Erweiterung der Technischen Richtlinie TR 03109-5. Wie bereits in der Frage zum Thema Schalten und Steuern angedeutet, fehlen noch wichtige Leitplanken für Hersteller von  Hard- und Software, um Produkte und Leistungen zu konkretisieren. Zurzeit arbeitet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) an der Technische Richtlinie TR 03109-5 „Anforderungen an weitere Systemeinheiten des intelligenten Messsystems“. Vielleicht wissen wir Ende November 2023 hierzu mehr.

 

ZfK: Was erwarten Sie sich von der Politik, dass der Rollout jetzt durchstarten kann?
Wengeler: Wir sehen durch den weiteren stark steigenden Ausbau der regenerativen Energien – jetzt noch mal gepuscht das Solarpaket 1 – einen weiteren Schub für den Einsatz der intelligenten Messsysteme, die ja schließlich die Basis für smarte Netze bilden. Was ich mir wünsche: Eine schnellere und bessere Anerkennung der entstehenden Kosten für den Ausbau. Die aktuelle Regelung mittels Fotojahr-Logik passt für bestehende Netze, aber nicht für einen Umbau der Netze.

Bereit für die Energiewende: Warum Stadtwerke die Energiewelt jetzt digitalisieren können

Nach langem Warten startet nun der Smart Meter Rollout. smartOPTIMO bereitet sich auf den Massenrollout von intelligenten Messsystemen vor und gibt den Stadtwerken in seinem Netzwerk einen Anstoß zum Handeln. Warum es so wichtig ist, jetzt die Energiewende zu schaffen und welchen Beitrag Stadtwerke dazu leisten, ist auch Thema beim nächsten Forum Netz & Vertrieb am 16. November 2023 in Münster.

Endlich ist es so weit: Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) wurde verabschiedet. Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, möchte hiermit den Smart Meter Rollout beschleunigen und ein digitales Energiesystem schaffen. Noch bevor der Massenrollout startet, hat smartOPTIMO den Dienstleister für die Gateway-Administration (GWA) und den aktiven externen Marktteilnehmer (aEMT) gewechselt. Mit dieser neuen Systemlandschaft schafft smartOPTIMO die Basis für den Rollout und das Steuern und Schalten.

 

Die Digitalisierung der Energiewende startet jetzt

Wie wichtig die Energiewende zum jetzigen Zeitpunkt ist, thematisiert Dr. Udo Engelhardt am 16. November 2023 beim smartOPTIMO Forum Netz & Vertrieb in Münster. Mit seinem Vortrag „Eine Welt, ein Klima und eine (letzte) Chance“ verdeutlicht er die Dringlichkeit dieses Themas. Direkt im Anschluss berichtet Geertje Stolzenburg vom BDEW über den gesetzlichen Rahmen und Ausblick zur Digitalisierung der Energiewende.

 

Stadtwerke als Infrastrukturgeber für die Digitalisierung

In weiteren Vorträgen berichten verschiedene Stadtwerke, wie sie den Smart Meter Rollout bereits umgesetzt haben oder noch vorbereiten. Hier bleibt der Blick nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern geht auch darüber hinaus bis nach Wien. Die Wiener Stadtnetze haben den Rollout bereits zum Großteil geschafft und konnten dadurch umfangreiche Erfahrungen zur Akzeptanz bei den Kunden und der internen Organisation schaffen.

 

Neue Chancen und Herausforderungen

Das Thema Schalten und Steuern wird in der Energiebranche immer wichtiger und präsenter. Für die Stadtwerke ergeben sich hieraus große Chancen. Ergänzend dazu müssen Stadtwerke ab 2025 verpflichtend dynamische Tarife anbieten. Die Umsetzung dieser Themen ist weiterhin herausfordernd. Ob dynamische Tarife ein Geschäftsmodell für Stadtwerke sind, erläutert Matthias Mett, Mitgründer von enytime.green in seinem Vortrag beim Forum Netz & Vertrieb.

 

Sicherheit steht an erster Stelle

Dennis Laupichler ist Referatsleiter Cyber-Sicherheit für die Digitalisierung der Energiewirtschaft. Mit seinem Vortrag unterstreicht er, wie sicher Smart Meter Gateways sind und wie sie somit einen zuverlässigen Kommunikationsbaustein bilden. Mit diesen Themen werden die Grundvoraussetzungen für den Smart Meter Rollout geschaffen, sodass die Energiewende digitalisiert werden kann. smartOPTIMO begleitet mit ihren Produkten und Seminaren die Stadtwerke im Netzwerk und unterstützt bei den bevorstehenden Herausforderungen. Viele weitere Themen zum Motto „Stadtwerke – Infrastrukturgeber für die Digitalisierung“ werden beim Forum Netz & Vertrieb diskutiert. Die komplette Agenda ist auf der Veranstaltungsseite aufgeführt. https://www.smartoptimo.de/nuv/

Neues Projekt SECProMo gestartet: Intelligente Messsysteme steuern sicheres Energiemanagement

Die Energieversorgung wird dezentraler. Die Rolle der Prosumer, also Endverbraucher, die selbst Energie erzeugen, nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Damit wird die netzstabilitätsfördernde Steuerung von erneuerbaren Energieanlagen und unterbrechbaren Verbrauchseinrichtungen im Verteilnetz immer wichtiger. Die Entwicklung sicherer Kommunikationslösungen zur flexiblen aber vor allem wirtschaftlichkeitsfördernden Steuerung von dezentralen Erzeugern sowie Verbrauchern und damit die Energieoptimierung auf Basis der Smart Meter Gateways, ist die Aufgabe der neuen Projektgruppe SECProMo.

Mit der bewilligten Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums ist das Projekt „Sicheres Energiemanagement durch Steuerung von Prosumern über das Smart Meter Gateway und wiederverwendbare Dienstmodule (SECProMo)“ am 1.Januar 2023 offiziell gestartet. Das Projekt wurde initiiert durch das Osnabrücker Unternehmen smartOPTIMO GmbH & Co. KG. Ziel des Projektes SECProMo ist es, sichere Kommunikationslösungen und Verfahren zur flexiblen Energieoptimierung auf Basis des Smart Meter Gateways zu erarbeiten, die Verbraucher, Erzeuger und Speicher einfach und sicher in ein verteiltes Energiemanagement einbinden und robust steuern. All das ermöglicht intelligente Dienste und neue Geschäftsmodelle für zukünftige Energiemärkte.  

Zur Stabilisierung des Stromnetzes soll die Integration erneuerbarer Energieanlagen und größerer Lasten laut Gesetzgeber auf Basis des intelligenten Messsystems (iMSys) erfolgen. iMSys mit Steuerungsschnittstellen (Controllable-Local-System (CLS)-Schnittstelle) sollen künftig dazu beitragen, Verbraucher und Erzeuger flexibel in den Energiemarkt einzubinden. Die CLS-Schnittstelle stellt eine sichere, mit den Richtlinien des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konforme, Kommunikationsstrecke in die Kundenanlage zur Verfügung und kann dazu genutzt werden, diese Anlagen stärker in die Netze zu integrieren.

Die CLS-Schnittstelle birgt neben der netzdienlichen Steuerung bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen großes Potenzial, allerdings fehlen hierbei noch umfassende, praktische Erfahrungen. Es ist teilweise noch unklar, wie die Anwendungen genau mit der CLS-Schnittstelle umgesetzt werden. Eine große Herausforderung ist zudem eine gewisse Unklarheit bei der Standardisierung im Datenmodell und im Kommunikationsprotokoll zu den Endgeräten. Dieser Umstand birgt die Gefahr proprietärer, inkompatibler Lösungen.

Die Projektgruppe umfasst neben smartOPTIMO, die Hochschule Osnabrück, die items GmbH & Co.KG, die ZENNER Hessware GmbH, die Arvato Systems Digital GmbH, die Stadtwerke Bielefeld GmbH sowie die Power Plus Communications AG. Weitere assoziierte Partner, die das Vorhaben unterstützen, sind die Stadtwerke Münster GmbH sowie die SWO Netz GmbH und peerOS GmbH aus Osnabrück.

Die Partner erhoffen sich im Ergebnis eine zukunftweisende Möglichkeit die Dezentralität der Energieversorgung steuerbar zu machen und damit die Ausfallsicherheit von verteilten Netzen zu erhöhen. Der Initiator und Leiter des Forschungsprojekts, Sebastian Icks, freut sich über die enge Zusammenarbeit im Projekt: „Wir haben ein großartiges Team von sieben Projektpartnern aus unterschiedlichen Bereichen zusammengestellt. Dadurch werden wir in den nächsten drei Jahren viele neue Erkenntnisse gewinnen und gemeinsam einen Beitrag zu der Mega-Aufgabe „Energiewende“ leisten.“

Die Partner bringen jeweils ihre unterschiedlichen Kompetenzen & Leistungen in das Projekt ein:

 

smartOPTIMO: Koordination & Aufbau der CLS-Kette

Der Schwerpunkt von smartOPTIMO wird neben der Gesamt-Koordination in der Realisierung der „Systemkette“ liegen. Sebastian Icks, Bereichsleiter Unternehmens-Entwicklung bei smartOPTIMO, skizziert die Zielsetzung von smartOPTIMO in dem Projekt folgendermaßen: „Wir werden Schaltanwendungen und Energiemanagement über das Smart Meter Gateway in Richtung Praxistauglichkeit, Sicherheit und Effizienz weiterentwickeln. Hierzu werden zunächst die Rahmenbedingungen analysiert, Anwendungsfälle definiert und diese dann im Labor aufgebaut.“

 

Hochschule Osnabrück: Sichere Kommunikation & Datenschutz

Der Schwerpunkt der Hochschule liegt auf der Absicherung der gesamten Kommunikationsstrecke bis zu den Geräten im Haushalt unter besonderer Berücksichtigung des Datenschutzes. „Wir werden moderne Kommunikationstechniken nutzen, um Verbraucher, Erzeuger und Speicher für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung zu koordinieren“, sagt Ralf Tönjes, Professor für Kommunikationstechnik an der Hochschule Osnabrück. „Das Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf Sicherheit und Datenschutz. Hierzu werden innovative, kryptografische Methoden für Energiedienste realisiert“.

 

Items: Daten-Analyse & KI-basierte Prognosen

Der Beitrag der items wird sich auf den Datenaustausch und die Datenanalyse fokussieren. „Wir erstellen Konzepte für Prognosen von Flexibilitätspotentialen kleiner Erzeugungsanlagen im Verteilnetz unter wirtschaftlichen Restriktionen (z.B. Stromgestehungskosten)“, so Alexander Sommer, Bereichsleiter Digitale Netze bei der items. „Mit Hilfe jener Prognosen kann eine sinnvolle Einsatzreihenfolge gefunden werden, damit der Netzbetreiber die Kosten des Einspeisemanagements unter Berücksichtigung der technischen Eigenschaften wirtschaftlich halten kann.“

 

Zenner Hessware:  CLS-Mehrwertmanagement & IoT-Daten

Die ZENNER Hessware fokussiert ihr energiewirtschaftliches und technisches Know-How im Projekt SECProMo auf die Entwicklung einer Lösung zur Steuerung flexibler Lasten im Niederspannungsnetz entlang der neuen CLS-Betriebsprozesse. Ergänzend dazu wird geprüft, wie die hochsichere Infrastruktur des intelligenten Messsystems genutzt werden kann, um zusätzliche Daten via LoRaWAN® bereitzustellen – von der einfachen Wetteranalyse bis hin zur vollumfänglichen Submetering-Lösung via iMsys. Damit und durch die Integration der Partnersysteme verfolgt die ZENNER Hessware schließlich das Ziel eine Optimierung der Mehrwertdienste über ein iMSys zu erreichen.

 

Arvato Systems: Orchestrierung & Energiedienste

Mit dem Wandel vom zentralen, zu einem dezentralen und zellularen Energie-System, gewinnen Messung und Steuerung dezentraler Anlagen immer mehr an Bedeutung. Die vielen dezentralen Energieanlagen und Kleinstverbraucher intelligent zu steuern ist ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Wenn dezentrale Kleinsterzeuger und -Verbraucher sektorübergreifend verbunden (orchestriert) und gesteuert werden, können neue Flexibilitätspotentiale geschaffen werden - beispielsweise zur Erhöhung von Autarkiegraden oder zu netzdienlichen Zwecken. Dafür ist die Kommunikation über standardisierte und sichere Schnittstellen und zum anderen die Modularisierung von Energiediensten notwendig, was mit dem Forschungsprojekt SECProMo vorangetrieben werden soll.

 

Stadtwerke Bielefeld: Durchführung des Pilotbetriebes

„Für die Energieversorgung der Zukunft gilt es neben innovativen Speichertechnologien, Möglichkeiten und Technik bereit zu stellen, mit denen Verbrauch und Erzeugung im Energieverteilnetz in Einklang gebracht werden“, sagt Dirk Schlingmann, verantwortlich für das Messwesen bei den Stadtwerken Bielefeld. Hierzu ist es notwendig, Erzeugungsanlagen sowie Verbrauchseinrichtungen in Abhängigkeit von der aktuellen Versorgungssituation steuern und schalten zu können. Diese Voraussetzungen stellen eine große Herausforderung für die Stadtwerke Bielefeld dar, weshalb das Versorgungsunternehmen sich an dem Projekt SecProMo beteiligt. Die Aufgabe der Stadtwerke Bielefeld in dem Projekt ist der Aufbau der technischen Systeme und Endgeräte im eigenen Netzgebiet.

 

Power Plus Communications:  Prosumer-Steuerung & CLS-Betriebsprozesse

Fokus der PPC AG in SECProMo ist, die wesentliche Weiterentwicklung der CLS-Betriebsprozesse voranzutreiben. Zudem soll vor allem das CLS-Portfolio für (Prosumer-) Steuerungen mit Energiemanagementsystemen ertüchtigt und erprobt werden, um dem Markt schnellstmöglich neue Funktionen bereitzustellen und so neue Marktsegmente im Bereich der Prosumer-Steuerung zu erschließen. Darüber hinaus soll durch die Integration von Fremdsystemen die Interoperabilität gezielt vorangetrieben und dadurch der Marktzugang für Mehrwertdienste erleichtert werden.

smartOPTIMO und Robotron vertiefen ihre Zusammenarbeit

Um für die zukünftigen Aufgaben im Bereich Smart Meter Gateway Administration (SMGWA) und Controllable Local Systems (CLS)-Management bestmöglich aufgestellt zu sein, hat smartOPTIMO wichtige Weichen neu gestellt. Die Robotron Datenbank-Software GmbH in Dresden ist neuer und alleiniger strategischer Partner für alle Prozesse rund um die SMGWA und den aktiven Externen Marktteilnehmer (aEMT). „Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bringt Verbindlichkeit in den Rollout intelligenter Messsysteme“, kommentiert smartOPTIMO-Geschäftsführer Dr. Fritz Wengeler. „Die Rahmenbedingungen für das Schalten und Steuern mittels CLS-Schnittstelle des Smart Meter Gateway werden konkreter. Diese in Zukunft absolut erfolgskritischen Funktionen können wir nun mit Software aus einer Hand und eines absoluten Spezialisten umsetzen.“ Robotron zählt zu den Marktführern für Lösungen zur Unterstützung der SMGWA- und aEMT-Prozesse.

Von links: Christian Hofmann von Robotron und Markus Strenge von smartOPTIMO.

Intelligentes Messwesen beinhaltet künftig deutlich mehr als die Fernauslesung von Stromzählern in Echtzeit. Der Gesetzgeber sieht das hochsichere Smart Meter Gateway mit seiner CLS-Schnittstelle als zentrale Kommunikationsplattform für diverse Anwendungen im Gebäude. Das beinhaltet u.a. auch das netzdienliche Schalten und Steuern von Photovoltaik-Anlagen, Wallboxen, Wärmepumpen und Stromspeichern. Gemäß §14a Energiewirtschaftsgesetz müssen Verteilnetzbetreiber mit Lieferanten und Letztverbrauchern Vereinbarungen treffen, die eine netzdienliche Steuerung der genannten Gerätetypen ermöglichen.

 

Enge Verzahnung der Systeme von zentraler Bedeutung

Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, müssen nicht nur zertifizierte Smart Meter Gateways installiert werden, sondern auch Software-Tools für die Abbildung aller einschlägigen Prozesse implementiert und in die IT-Landschaft der Stadtwerke integriert werden. Die enge Verzahnung der Systeme ist dabei von zentraler Bedeutung. Zusammen mit Robotron bietet smartOPTIMO den Partnern im Stadtwerkenetzwerk nun eine konsistente Lösung für alle SMGW- und aEMT-Prozesse an.

 

Produktreife, Flexibilität und Kompetenz überzeugen

Um die jeweils beste Lösung zu finden, hat smartOPTIMO im Vorfeld eine Marktanalyse durchgeführt und mit den eigenen Anforderungen abgeglichen. Bei der Auswahl des aEMT-Systems waren die Faktoren Produktreife und kurzfristige Projektumsetzung besonders wichtig. Im Bereich SMGWA war wesentlich, dass die neue Lösung nachweislich mit der Vielfalt der Anbindungsvarianten im Stadtwerkenetzwerk klarkommt und dass eine hohe Skalierungs- und Automatisierungskompetenz beim Partner vorhanden ist. Beides ist für einen effizienten Systembetrieb in einem großen Netzwerk unerlässlich.

 

Systemintegration entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Markus Strenge, Leiter der Serviceeinheit IT bei smartOPTIMO: „Bei der Bewertung und Auswahl der Systeme galt es außerdem, einen Partner zu finden, der möglichst beide Systeme aus einer Hand anbieten kann, um zum Beispiel die Komplexität durch zusätzliche Schnittstellen zu minimieren. Das ist bei den Lösungen von Robotron gegeben. aEMT-System und SMGW-Administration sind eng miteinander verknüpft. Das entspricht unserem Selbstverständnis als Systemintegrator entlang der gesamten Wertschöpfungskette im intelligenten Messwesen. Zudem wird die Wertschöpfungskette um die aEMT-Software erweitert. Die Robotron-Lösung deckt alle heutigen Anforderungen ab. Weiterhin sehen wir uns mit dem Lösungsportfolio für  die zukünftigen energiewirtschaftlichen Anwendungsfälle gut gerüstet.

 

Langjährige Erfahrung im energiewirtschaftlichen Umfeld

„Wir freuen uns sehr, mit smartOPTIMO einen weiteren großen Kunden von unseren Lösungen für den intelligenten Messstellenbetrieb überzeugt zu haben“, betont Dr. Christian Hofmann, Fachbereichsleiter Messwesen / IoT Energiewirtschaft von Robotron. „Die Lösungen umfassen das MDM robotron*esmart und den robotron*GWA-Manager sowie das CLS-Management bestehend aus der IoT-Datenplattform Robotron-IoTHub4Utilities und dem robotron*SwitchingServer. Wir betreiben die von smartOPTIMO benötigte Systemlandschaft bereits für viele Kunden produktiv und haben alle im Energiemarkt üblichen ERP-Systeme operativ angebunden. Die langjährige Expertise im energiewirtschaftlichen Umfeld schafft optimale Voraussetzungen für die Integration unserer Software in die Unternehmensprozesse des smartOPTIMO-Netzwerks.“

 

Für die Zukunft gewappnet

Dr. Fritz Wengeler resümiert: „Zusammen mit Robotron sind wir gewappnet, die Anforderungen im intelligenten Messwesen heute und in Zukunft zu bewältigen. Neue Marktentwicklungen und regulatorische Neuerungen können wir gemeinsam angehen und für alle Partner unseres Netzwerkes wirtschaftlich umsetzen.“

Vertrag von Dr. Fritz Wengeler bis 2029 verlängert

Im Rahmen einer Gesellschafterversammlung der smartOPTIMO Verwaltungs GmbH wurde jetzt der Vertrag von Dr. Fritz Wengeler als Geschäftsführer bis Februar 2029 verlängert.

„Die weitreichenden Neuerungen im Bereich intelligenter Netz- und Messsysteme stellt Stadtwerke vor große Herausforderungen, so dass die Bedeutung von Kooperationen kommunaler Versorger mit kompetenten Fachpartnern wie die smartOPTIMO weiter steigt“, ist sich Stefan Grützmacher als Vorsitzender der smartOPTIMO-Gesellschafterversammlung sicher.

Dr. Wengeler leitet das kommunale Netzwerk bereits seit der Gründung im Jahr 2009. Er bedankt sich für das bestätigte Vertrauen und freut sich darauf, die bevorstehenden herausfordernden Aufgaben mit seinem Team und den Stadtwerke-Partnern gemeinsam anzugehen.

Der Gesellschafterkreis im Stadtwerkenetzwerk wächst

smartOPTIMO, eines der führenden Stadtwerke-Netzwerke Deutschlands, wächst weiter. Die angeschlossenen Werke stehen aktuell für über 3,5 Mio. Stromzählpunkte. Die Stadtwerke Lengerich sind nun als neue Gesellschafter smartOPTIMO beigetreten. smartOPTIMO übernimmt den operativen Messstellenbetrieb in der Sparte Strom.

smartOPTIMO kann den Zuwachs eines weiteren Gesellschafters vermelden: Die Stadtwerke Lengerich haben den Gesellschafter-Vertrag unterschrieben und zählen somit nun zu einem von über 30 Teilhabern. Die regionale Nähe sowie die umfangreiche Expertise im Bereich Messwesen war ein entscheidender Faktor für die Stadtwerke Lengerich.

„Wir freuen uns über den Beitritt als Gesellschafter der smartOPTIMO und über die zukünftige Zusammenarbeit. Wir haben einen kompetenten Partner gefunden, der mit uns gemeinsam die gestiegenen Anforderungen im Messwesen meistert. Wir schätzen und vertrauen auf das technische Know-How der smartOPTIMO-Mitarbeiter:innen und den fachlichen Austausch im kommunalen Netzwerk.“, so Ralf Becker, Geschäftsführer der Stadtwerke Lengerich.

Neben der Kooperation in den Bereichen Gateway-Administration und Messsystem-Management übernimmt smartOPTIMO den operativen Messstellenbetrieb der Stadtwerke Lengerich. Zukünftig wird das operative Messwesen in der Sparte Strom durch smartOPTIMO verwaltet. Hierzu gehören die Installation, Wechsel, Entstörung und Datenpflege der Stromzähler, sowie die jährliche Zählerablesung in allen Sparten und die Zählerfernauslesung für RLM-Zähler im Gas und Strom. Erste Teilleistungen werden ab dem 01.04.2023 durch smartOPTIMO ausgeführt. Die vollständige Übernahme ist bis Ende des Jahres 2023 geplant.

smartOPTIMO ist zertifizierter CLS-Dienstleister

Durch den Ausbau der intelligenten Messsysteme (iMSys) und das Steuern & Schalten mittels CLS erweitern sich die zukünftigen Aufgaben des Messstellenbetreibers. Das Stadtwerke-Netzwerk smartOPTIMO hat mit der entsprechenden Zertifizierung einen nächsten wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu Schalthandlungen über intelligente Messsysteme erreicht.

Der Gesetzgeber zieht das Tempo an: Sowohl der Entwurf des GNDEW (Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende) als auch das Eckpunkte-Papier der BNetzA zu Steuerbaren Verbrauchseinrichtungen zeigen in die gleiche Richtung: Smarte Netze, die auf Basis der Schlüsseltechnologie ‚Smart Metering‘ gesteuert werden. Die Verbände (VKU) und (BDEW) begrüßen diese Vorschläge der BNetzA. Wesentliche Aufgaben für die Marktrollen Lieferant, Netzbetreiber und Messstellenbetreiber sollen dadurch erweitert respektive konkretisiert werden. So nimmt die Bedeutung der CLS-Schnittstelle (Controllable Local System) am Smart Meter Gateway (SMGW) immer weiter zu. Intelligente Messsysteme werden zukünftig die zentrale Infrastruktur für Schalthandlungen, Tarifierung und weitere Mehrwertdienste im Stromnetz darstellen.

Um iMSys als Schlüsseltechnologie der Energiewende schneller einsetzen zu können, sollen die Ausbauziele durch das GNDEW auch gleich mit verschärft werden. Stadtwerke stehen somit vor den Herausforderungen einer Aufgabenerweiterung (u.a. CLS) und sportlichen Ausbauzielen.

Die CLS-Schnittstelle dient der Abwicklung aller Aktivitäten des aktiven externen Marktteilnehmers (aEMT). Zur Herstellung des Kommunikationskanals zwischen aEMT und dem SMGW sowie weiteren dahinter liegenden Geräten an der CLS-Schnittstelle wird ein aEMT-System benötigt. Dieses muss wie das GWA-System vom Messstellenbetreiber betrieben werden. Für ein vollständiges Dienstleistungsangebot im Messstellenbetrieb baut smartOPTIMO aktuell ein entsprechendes System („smartEMT“) auf, um dieses seinen Kunden als SaaS-Lösung (Software as a Service) zur Verfügung zu stellen.  

Die Grundlage hierfür wurde im Januar 2023 geschaffen: smartOPTIMO ist seitdem als Dienstleister im Bereich CLS/aEMT zertifiziert. „Die erfolgte Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt im Rahmen des Projektes. Wir freuen uns, dass wir hierdurch unseren Kunden und Partnern zukünftig ein aEMT-System zur Verfügung stellen können, welches keine eigene Zertifizierung durch ein Stadtwerk für die PKI-Teilnahme (Public Key Infrastruktur) mehr voraussetzt.“, so smartOPTIMO-Geschäftsführer Dr. Fritz Wengeler.

Bei den Stadtwerken ist die Wichtigkeit des Themas bereits erkannt worden und zahlreiche Partner haben smartOPTIMO mit der CLS-Realisierung beauftragt.

Stadtwerke im Netzwerk haben nun eine Beschaffungsalternative mehr

Die Stadtwerkenetzwerk-Gesellschaft smartOPTIMO und die Theben AG haben einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Smart Meter Gateways (SMGW) des Typs CONEXA und Zubehör wie Steuerlösungen geschlossen. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung im Umfeld des smartOPTIMO Forum Netz & Vertrieb in Münster. Damit können die Mitglieder im Netzwerk zu den vereinbarten Gruppenkonditionen direkt bei Theben Geräte bestellen und kaufen.

smartOPTIMO und Theben arbeiten beim Aufbau von Smart-Metering-Prozessen schon seit einigen Jahren eng zusammen. „Mit dem Rahmenvertrag haben wir diese Zusammenarbeit auf eine neue Stufe gehoben“, freut sich smartOPTIMO Geschäftsführer Dr. Fritz Wengeler über den Ausbau der Partnerschaft. „Die Mitglieder im Netzwerk verfügen bei der SMGW-Beschaffung nun über eine Alternative mehr. In Zeiten, die zuletzt durch Lieferengpässe geprägt waren, ist das für viele Stadtwerke, die beim Rollout intelligenter Messsysteme nun aufs Gaspedal drücken wollen, von großer Bedeutung.“

Theben bietet bei Smart Meter Gateways aktuell Lieferzeiten von sechs bis acht Wochen. Die ersten Bestellungen im Netzwerk wurden schon aufgegeben. Der geschlossene Rahmenvertrag ist auch für Theben ein wichtiger Erfolg.Ruwen Konzelmann, Head of Business Unit Smart Energy bei der Theben AG, sagt: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der smartOPTIMO und ihren Kunden. Wir haben gemeinsam in den nächsten Jahren einen ambitionierten Rollout intelligenter Messsysteme und darauf aufsetzender Steuerlösungen vor uns und werden mit unseren Lösungen nun auch die smartOPTIMO bestmöglich unterstützen.“

Theben hat u.a. auch in den Bereichen Smart Home und Energie-Monitoring im Gebäude interessante Produkte im Portfolio, die mit dem SMGW kombinierbar sind. Dies ist im smartOPTIMO-Netzwerk bekannt: „Das ist aber Zukunftsmusik und ggf. Gegenstand zukünftiger Überlegungen“, sagt Dr. Fritz Wengeler. „Jetzt wollen wir zunächst einmal den neu geschlossenen Rahmenvertrag über Smart Meter Gateways und einschlägiges Zubehör mit Leben füllen. Denn das Rollout-Tempo wird sich 2023 beschleunigen. Dafür sind wir nun noch besser gewappnet.“